Eine Abbildung dieses Wappen (Abt Reiner Biewer) befindet sich auch in einem Gemäldezyklus des Malers Luis
Counet (geboren in Lüttich, gestorben in Trier) und kann als gesichert gelten.
Rechts über dem Tier im Wappen befindet sich ein sechsstrahliger Stern.
Hinter diesem rechten Wappen ist die Säule des Bogens unterbrochen und durch einen Stab mit gekrümmtem Knauf ersetzt.
Dieser symbolisiert den Stab des Abtes (Probst, Klostervorsteher).
Über dem rechten Wappen sind links oben die Buchstaben „R“ (links) und
„A“ (rechts) vorgeblendet. Diese Buchstaben stehen vermutlich für “Reiner” und “Abt”.
Am linken Rand der Ofenplatte (Takenplatte) befindet sich ein floristisches Motiv (Schmuckband); evtl. eine Blume darstellend, die aus einem
Gefäß in die Höhe wächst.
In der Mitte ist ein Kreis mit einer zehnblättrigen Blüte zu sehen.
Das Schmuckband war ursprünglich mit der Zimmerwand verbunden. Damit ergibt sich, dass es sich
bei der hier vorgestellten Ofenplatte (nur) um die linke Seitenplatte handelt. Zwei weitere Ofenplatten (Vorderteil und ein rechtes Seitenteil) komplettierten die Ofenverkleidung. Die einzelnen
Ofenplatten wurden mittels Eckklammern zusammengehalten.
Das Vorderteil und das rechte Seitenteil sind verschollen..
Die von einem Zahnschnitt begrenzte Sockelzone zeigt einen geflügelten Engelskopf (Putte) mit Blattwerk.
Herstellung:
Vermutlich in der Quinter Gießerei in Quint oder der Mariahütte (Gottbill) in Nonnweiler
Weitere Quellen/Publikationen:
Karlheinz von den Driesch: Handbuch der Ofen-, Kamin- und Takenplatten im Rheinland. Reihe Werken und Wohnen. Volkskundliche
Untersuchungen im Rheinland (Band 17), 1990.
Besonderer Dank: Für die Hinweise zur Ofenplatte bedanke ich mich besonders bei Herrn Dr.
Scherf, Städtisches Museum Simeonstift Trier, Nähe Porta Nigra.
Das Städtische Museum Simeonsift in Trier verfügt u.a. über einen großen Bestand / Fundus an Takenplatten und Ofenplatten und ist jederzeit einen Besuch wert.
Ein große Dauerausstellung über Takenplatten und Ofenplatten befindet sich im Roscheider Hof, Konz.
Die Ofenplatte befindet sich seit vielen Jahren in Taben-Rodt in Privatbesitz.
In Taben bestand über viele
Jahre eine Kloster der Abtei St. Maximin, Trier. Das Wappen von Maximin enthält einen Doppeladler (Kennzeichen, Status als Reichsabtei) und einen Stern als Zugehörigkeitssymbol zur Abtei
Maximin .
Daher befindet sich im Tabener Wappen auch ein Doppeladler.
Weitere Wappen in Taben-Rodt
Wappen über dem Kirchenportal:
Hier befindet sich das Wappen des Abtes Nikolaus Pack. Während seiner Regentschaft wurde die Tabener Kirche (um 1720) teilweise abgerissen und neu aufgebaut.
1724: Nicolaus Paccius Abbas Sancti Maximini (6. November 1719 - 25. August 1731)
Wappen auf dem Treppenaufgang der Propstey St. Josef in Taben-Rodt
Die Mira kennzeichnet den Wappenträger als kirchlichen Würdenträger, desgleichen der Krummstab. Das Schwert
hingegen steht für die weltliche Herrschaft, denn St. Maximin war eine Reichsabtei mit entsprechenden Privilegien. Die Reichsunmittelbarkeit von St. Maximin war lange umstritten und aus naheliegenden
Interessenskonflikten von Kurtrier in Frage gestellt worden. 1669 unterwarfen sich Abt und Konvent endgültig unter Verzicht auf die Reichsunmittelbarkeit der kurtrierischen Landeshoheit. Die
Insignien eines Kirchenfürsten blieben. Den doppelköpfigen Adler finden wir in allen Wappen der Reichsabtei wieder. Quelle: http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/Galerien/galerie789.htm